Webseminar „(Cyber-)Riskmanagement und Mitarbeitergesundheit digital unterstützen“

Die Bayerische Beamten Lebensversicherung aG (München) und die Süddeutsche Krankenversicherung a.G. (Fellbach) – beide Fördermitglieder von UBW (ehemals LVI) – haben am 22. April 2021 zur Thematik „(Cyber-)Riskmanagement und Mitarbeitergesundheit digital unterstützen“ informiert, vor allem in Bezug auf die aktuelle Pandemie in Verbindung mit dem vermehrten Gebrauch von Home-Office.

Herr Volker Eisele von der Bayerische Beamten Lebensversicherung aG erklärte zunächst die Cyber-Risiken:

  • Unter der Bezeichnung Internet versteht man das sogenannte Clear Web.
    Das sind Homepages, die strukturiert und über Suchfunktionen auffindbar sind; sie halten sich an geltendes Gesetz.
  • Das Deep Web ist nicht von Suchmaschinen auffindbar, aber trotzdem legal.
    Darin können Informationen geteilt werden, die Geheimnischarakter besitzen und nur für ausgewählte Personenkreise bestimmt sind (vergleichbar mit einem „Geheimfach im Wohnzimmerschrank“).
  • Das Darknet fungiert meist außerhalb der Gesetzestreue. Es ist nur über bestimmte Portale erreichbar und verschlüsselt.
    Von hier aus agieren kriminelle Strukturen, die sehr schwer zu greifen sind (Cyber-Angriffe auf die Wirtschaft).

Warum ist speziell das Home-Office gefährdet ; im Besonderen zählen dazu:

  • Das Einloggen von verschiedenen (dienstlichen und ggf. auch privaten) Geräten vergrößert die Möglichkeit des Angriffs.
  • Zeit- und Verfügbarkeitsfaktoren lassen die Sicherheit schnell in den Hintergrund treten.
  • Face-to-Face-Abstimmungen fallen weg und Informationshunger machen anfälliger für Phishing.

Zum guten Cyber-Risikomanagement gehören:

  • Technische Maßnahmen (Virenschutz, Firewall, etc.),
  • Organisatorische und personelle Maßnahmen (benannte Verantwortliche, Mitarbeitersensibilisierung, etc.) sowie
  • eine Cyber-Versicherung (Soforthilfe, Risikotransfer, etc.)

Home-Office als „Mix“ aus geschäftlichem und privatem PC – worauf muss man achten?

  • Die menschliche Komponente ist die größte Sicherheitslücke!
  • Administratoren in der Wirtschaft bilden sich so gut sie können, laufen aber zwei bis drei Jahre der Entwicklung hinterher.
  • Banken sind erfahrungsgemäß etwas besser aufgestellt.
  • Die Mitarbeiter müssen geschult werden!

Die Herren Mesut Genç und Thomas Maurer von den „Gesundwerkern“ der Süddeutsche Krankenversicherung a.G. (SDK) beleuchteten im Anschluss das Home-Office aus Sicht der damit arbeitenden Menschen.

Vorteile:
Entlastung der Beschäftigten (bessere Work-Life-Balance und höhere Produktivität)

Nachteile:
Verspannungen und Schlafprobleme (Folgen auf die Gesundheit)

Umfrageergebnisse zum Home-Office:

  • Im Jahr 2020 gab es noch eine durchweg positive Wahrnehmung.
  • Je länger die Pandemie anhält, desto mehr wird aktuell eine Umkehrung der Situation verzeichnet.
  • Auf der Verliererseite stehen definitiv die Frauen (Doppelbelastungen wie Pflege Angehöriger, Homeschooling, etc.)!
  • Die persönlichen Kontakte in der Geschäftswelt bleiben weiterhin dringend erforderlich (Geschäftsanbahnungen, Vertragsverhandlungen, etc.)!

Resümee:

  • Zukünftig wird es ein Hybrid aus Arbeiten im Büro und Home-Office geben.
  • Psychische Erkrankungen werden ansteigen!
  • Bewegungsmangel und falsche Ernährung erhöhen das Risiko für Stoffwechsel- und Herzkreislaufkrankheiten.
  • Die Gefahr von Arbeitsunfähigkeitszeiten durch vermehrte körperliche und mentale Erkrankungen wird steigen!

Die SDK hat verschiedene digitale Lösungsansätze erarbeitet, wie Arbeitgeber ihre MitarbeiterInnen im Büro und im Home-Office unterstützen können, den Alltag gesund und voller Energie zu gestalten.

UBW wird auch weiterhin Informations- und Schulungsseminare dies bzgl. für seine Mitglieder und damit auch für die von ihm betreuten Verbände anbieten. Nutzen Sie diese Angebote bzw. sprechen Sie uns an, wenn Sie Bedarf haben!