In Südamerika bietet Chile gegenwärtig die besten Rahmenbedingungen für ein Engagement ausländischer Unternehmen: Gefestigte demokratische Strukturen, eine gute Wirtschaftsförderung und geringe Korruption machen den Andenstaat zum Musterland in der Region. Als weltweit führender Kupferexporteur basiert Chiles wirtschaftlicher Erfolg bislang überwiegend auf dem Bergbau – rund 20% des BIP werden hier erwirtschaftet. Allerdings zwingt der internationale Wettbewerb dazu, nach einer höheren Rentabilität und niedrigeren operativen Kosten zu suchen. Besonders deutsche Technologien gelten als markt- und innovationsführend und werden als besonders energieeffizient angesehen, so dass ein großes Absatzpotenzial für deutsche Produkte besteht. Neben dem Thema Energieeffizienz sehen Experten vor allem für die Elektroindustrie – und innerhalb dieser die Automatisierungsbranche – große Chancen. Potenzial entsteht vor allem durch den Automatisierungsbedarf im Bergbausektor. Während die Andenstaaten bedeutende Lieferanten wichtiger Rohstoffe für die Hochtechnologien der Industrieländer sind, sind sie auf die Einfuhren ausländischer Technologien zur Förderung dieser Rohstoffe angewiesen. Vor allem Chile hat Bedarf an industrieller Ausrüstung, was dem deutschen Maschinen- und Anlagenbau zu Gute kommt, der dem Land Fördertechnik liefern kann. Weiterhin will das Land bis 2020 den Aufstieg in die OECD-Liga schaffen – und damit zu den entwickelten Ländern mit mittlerem Pro-Kopf-Einkommen zählen. Wie Baden-Württemberg ist Chile auch stark exportorientiert. Mit 60 Ländern hat Chile Freihandelsabkommen geschlossen und ist damit weltweit führend. Das macht den Handel einfach und erhöht die Attraktivität des Landes als Einstiegsmarkt in die Region.
Branchen mit ausgeprägter Nachfrage nach innovativen Produkten, Technologien und Dienstleistungen sind neben den bereits genannten Sektoren Automatisierungstechnik und Elektrotechnik auch die Bereiche Medizintechnik und Gesundheitswirtschaft.
Brasilien ist für Deutschland der bedeutendste Handelspartner in Südamerika, und umgekehrt ist Deutschland das wichtigste europäische Ziel für brasilianische Exporte. Die brasilianische Wirtschaft bezieht vor allem Autos, KFZ-Teile, Maschinen sowie chemische und pharmazeutische Produkte. Die Wirtschaftshauptstadt São Paulo, die mit den benachbarten Ballungsräumen über 30 Mio. Einwohner umfasst, hat Unternehmen viel zu bieten. Sie ist der mit Abstand größte Konsumentenmarkt Lateinamerikas, der dichteste Industriepark mit der effizientesten Logistikinfrastruktur und verfügt über die am besten ausgebildeten Arbeitskräfte. São Paulo stärkt seinen Status als wichtigstes Wirtschaftszentrum Lateinamerikas, indem es sein Umland funktional einbezieht und so integrierte Standortlösungen bietet. Durch das Zusammenwachsen mit den benachbarten Großräumen entsteht ein einziger vernetzter Wirtschaftsraum, der nur 0,5% der Fläche Brasiliens ausmacht, jedoch fast 30% des BIPs erwirtschaftet.
Viel Potenzial sehen Marktexperten in folgenden Branchen: Energie, Öl und Gas, Petrochemie, Gesundheitswirtschaft, Schiffbau, Bergbau, Agrar- und Lebensmittelindustrie, Luftfahrt, Umwelttechnik sowie IT und Telekommunikation, Logistik und Infrastruktur.
Diese kleine Auswahl an Geschäftsmöglichkeiten zeigt auf, dass Brasilien langfristig ein interessanter Markt bleiben wird. Die derzeitige Vorsicht bei vielen Investitionsprojekten sollte nicht über das nach wie vor hohe Potenzial Brasiliens hinwegtäuschen. Brasilien bietet angesichts niedriger Marktdurchdringung und niedrigem Pro-Kopf-Verbrauch, grundsätzlicher Stabilität, hohem Rohstoffreichtum, einer großen Zahl sozial aufsteigender zukünftiger Konsumenten und eines immensen Modernisierungsbedarfs in vielen Bereichen langfristig exzellente Aussichten.
Im Rahmen der Wirtschaftsdelegationsreise nach Chile und Brasilien möchten wir Sie dabei unterstützen, diese Geschäftspotenziale für Ihr Unternehmen zu erschließen. Das von bw-i konzipierte Fachprogramm umfasst u.a. folgende Elemente:
- Einzelgespräche mit potentiellen Geschäftspartnern nach Ihren Vorgaben an allen Standorten,
- Round-Table Gespräche und Briefings mit hochrangigen Vertretern von Verbänden und Institutionen,
- Firmenbesuche bei deutschen, chilenischen und brasilianischen Unternehmen.
Die Veranstaltung ist Teil des Außenwirtschaftsförderprogramms des Landes Baden-Württemberg, das vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg und Baden-Württemberg International finanziell maßgeblich unterstützt wird. Den Teilnahmebeitrag und den Reisepreis sowie nähere Informationen zum detaillierten Reiseprogramm entnehmen Sie bitte den Unterlagen auf der Veranstaltungsseite.
Anmeldeschluss für die Delegationsreise ist Freitag, der 27. Februar 2015.
Bei Fragen zur Delegationsreise steht Ihnen jederzeit Frau Ines Banhardt (Tel.: 0711/22787-59, mailto:ines.banhardt@bw-i.de) gerne zur Verfügung.
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An dieser Reise nimmt unser stellvertretender Vorsitzender, Prof. Dr. Uwe Menzel, teil. Im Anschluss ist er am 28./29. April als Referent und Teilnehmer zum 2. Internationalen Symposium für Wasserwiederverwendung in Curitiba (Brasilien) eingeladen und wird am 29. April einen Vortrag über „Verfahren zur Wasserwiederverwendung in Deutschland“ halten.
Das Programm für dieses Symposium steht Ihnen zum Download zur Verfügung.
Wir würden es sehr begrüßen, wenn aus unserem Mitgliederkreis das eine oder andere Unternehmen an dieser Reise sowie am anschließenden Symposium teilnehmen würde. Im Rahmen des Symposiums besteht die Möglichkeit, neben Vorträgen Ihr Firmenprofil sowie Ihre Produkte und Verfahren auf einer angeschlossenen Ausstellung zu präsentieren.
Für alle weiteren Informationen dazu wenden Sie sich bitte direkt an:
Prof. Dr.-Ing. Uwe Menzel
Tel.: 0172-7303330, mailto:uwe.menzel@iswa.uni-stuttgart.de bzw. mailto:uwe.menzel@gmx.de